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Freunde tragen ANTON MEYER: mit Jesko Donah

Wir haben ja diese bei Ihnen sehr beliebte Serie: Freunde tragen ANTON MEYER.

Und die ist in der jüngeren Vergangenheit etwas zu kurz gekommen, aber das soll sich heute ändern. Unser lieber Freund Jesko trägt nämlich liebendgerne unser Jackett Benno, und das wollen wir Ihnen nicht vorenthalten.

Aber es kommt noch viel besser. Jesko schreibt den vielleicht besten deutschsprachigen Newsletter, den wir kennen.Viel Butter, viel lecker. Wenn Sie auch nur im Entferntesten irgendein Interesse haben an Kulinarik, an Restaurants, an Kritiken und Empfehlungen, an Rezepten oder auch einfach nur an herausragend gut geschriebenen Texten (und hier würden wir sagen: das haben Sie zweifelfrei!), dann sollten Sie seinen Newsletter sofort abonnieren.

Und damit Sie direkt sehen, dass wir nicht zu viel versprechen, was wir ja nie tun, kommt der heutige Beitrag nicht von uns, sondern, richtig: von eben unserem Freund Jesko zu Dohna.

Wir freuen uns sehr und Sie sich auch, und wir haben tolle Bilder, und eine tolle Jacke, und das Restaurant ist auch ganz grandios, alles tolltolltoll, aber sehen Sie selber, viel mehr: lesen Sie selber. Und abonnieren Sie! Und kaufen die Jacke. Und dann  sind alle glücklich. Jesko, wir, der Diener und natürlich: Sie. In diesem Sinne: Jesko, übernehmen Sie bitte.

Jackett Benno entdecken

Liebe Freunde!

Die Welt muss schon immer ein bisschen bescheuert gewesen sein. Deswegen führte lästiges Früher-war-alles-besser-Gequatsche auch nie irgendwohin.Aber schöner wird es gerade eben auch nicht.

Mit einem vollen Akku kommt man mit dem E-Auto zwar von Berlin bis nach Hannover, aber eben nicht wieder zurück. Und plötzlich ist auch die Praxisgebühr wieder im Gespräch.Modisch gibt es nur noch Retro. Die Kids tragen wieder bauchfrei und sehen exakt so aus wie in meiner Schulzeit. Miss Sixty ist, glaube ich auch wieder da.

Kulinarisch hat man den Weg der Molekularküche längst verlassen. Hummer, Krabbencocktail und fader Kaviar aus Aquakultur: Bei Berliner Spesenrittern ist die Belle Époque gerade schwer angesagt. Kürzlich wandelten zwei Berliner Gastronomen ihr veganes Restaurant einfach in eine Brasserie um. Mit Steak Frites, Austern und Tatar.

Bedingungslose Produktküche

Berlins Hipster in Mitte, Kreuzberg und Neukölln schwören auf die einfache deutsche Küche. Aus anfänglicher Ironie ist purer Ernst geworden. Sterneköche servieren Mettigel und Wackelpudding mit Vanillesoße aus biodynamischen und regionalen Lebensmitteln. Bedingungslose Produktküche nennt man das.Das mondäne Berlin-Charlottenburg ist auch so eine Mogelpackung. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war der Kurfürstendamm nur eine staubige Landstraße. Wer denkt, dass es hier in den Anfangsjahren geschmackvoll zuging, der vergisst, dass dieses Neubaugebiet um 1900 als besonders trashig galt. Die Häusereingänge mit Marmor, Butzenscheiben und nackten Männlein zeugen von diesen geschmacklichen Spezialitäten.Heute kann man das in etwa mit dem Münchener Speckgürtel vergleichen: glänzende blaue Dächer, Carports, Audi A6, ein großer Gasgrill und ein T-Bone-Steak.

Debrecziner Würstchen mit Sauerkraut

Der legendäre Diener Tattersall am Savignyplatz in Berlin-Charlottenburg stammt aus dieser Zeit, liefert aber wunderbar anständige Imbiss- und Wirtshausküche. Unter dem alten Fresko einer britischen Fuchsjagd kann man hier herrlich Königsberger Klopse, Debrecziner Würstchen mit Sauerkraut, Senfeier, Bauernsülze mit Bratkartoffeln oder Heringsstipp essen. Dazu bestellt man zwei bis zehn eiskalte Schultheiss aus der Kugel in der berlintypischen Abgabemenge 0,4l, und auch das moderne Leben hat wieder einen Sinn.

Der Kaiser kam zum Frühschoppen

Restaurant zum Tattersall hieß der Laden früher. 1893 eröffnet, diente die urige Kneipe vor dem Krieg mal als Erfrischungslokal einer vornehmen Reitanlage. Sogar der Kaiser soll regelmäßig auf ein Bier gehalten haben.Auf zwei Etagen bot der Tattersall des Westens Reitsport für die Charlottenburger Elite. Nach einem Bombenangriff wurde die Sportanlage 1942 fast komplett zerstört. Die verbliebenen Reit- und Schulpferde, die bis dahin in den S-Bahnbögen (heute Escapist CrossFit) ihre Stallungen hatten, wurden von der Roten Armee im April 1945 direkt in die Wurst gemacht.

Spontane sowjetische Siegesparade am 4. Mai 1945 vor dem Lustgarten

Harald Juhnke, Romy Schneider und Hans Albers

1954 übernahm der ehemalige Schwergewichtsboxer Franz Diener das Lokal und baute es zu einem Prominenten- und Künstlertreff in West-Berlin auf. Harald Juhnke, Romy Schneider und Hans Albers sollen hier regelmäßig versackt sein.Im Nachhinein ist sowas natürlich nur noch schwer zu prüfen. Einziges Indiz: die 500 gerahmten Autogrammkarten an der Wand.Untersetze Skatspieler, neurotische Touristen in Funktionsjacken, ganz normale Menschen und neuerdings auch ein paar Hipster aus dem Osten.Der Diener Tattersall ist nicht nur der beste Ort für einen wunderbaren Abend (Roastbeef!) oder ein entspanntes Lunch in der Hauptstadt, sondern auch die beste Kulisse für eine leichte grüne Sportjacke von ANTON MEYER aus schottischem Lovat Tweed.Die gibt halt und spendet Wärme in der dunklen Jahreszeit. Und das Beste: Nach ein paar Stunden Schlaf lassen sich auch hartnäckigste Bierränder mühelos ausbürsten und Pilzrahmflecken locker ausbrechen.

Der Autor Jesko zu Dohna ist Journalist aus Berlin, war Chefreporter der Berliner Zeitung und Autor der Chefredaktion von BILD und schreibt den wöchentlichen Newsletter: „Viel Butter, viel lecker.”

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Pünktlich zum Wochenende, stellt er Euch darin seine Lieblingsläden und Restaurants vor. Oft in Berlin, weil er hier lebt. Aber auch mal in München, Kassel, Unna, London, Marseille und natürlich auf Mallorca. Dazu kommen Rezepte, Geschichten und regelmäßig Produktempfehlungen. PR-frei und unbestechlich.Wenn Euch das gefällt, könnt Ihr den Newsletter kostenlos abonnieren.

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